Traditionsreiche Weine

Sardinien ist eines der ältesten Weinanbaugebiete Westeuropas. Die ersten Saaten sollen aus der Zeit von 1300 v. Chr. stammen und nicht wie bisher angenommen von den Phöniziern und Karthagern um 900 v. Chr. importiert worden sein. Im späten Mittelalter beherrschten die Spanier die große Insel und brachten ihre Rotweinsorten mit. Von 1720 bis zur Vereinigung Italiens hatte das piemontesische Haus der Savoyer dann das Sagen und beeinflusste die Weinkultur. Durch viele Besitzerwechsel kamen schließlich immer neue Traubensorten nach Sardinien. Heute ist die Mittelmeerinsel eine exklusive Tourismusdestination und hat eine beeindruckende Wende vom Massenproduzenten zu einer der Top-Weinregionen hingelegt. Ob der weiße Vermentino oder die roten Cannonau und Carignano − Sardinien hat ganz besondere Rebsorten. Eigenwillig anmutende, kantige Landschaften und das azurblaue Meer mit ausgedehnten Weingärten und sehr unterschiedlichen Temperaturen in den verschiedenen Teilregionen bestimmen das Weinanbaugebiet Sardinien. Sardinien weist heute eine Rebfläche von rund 43.000 Hektar auf, mit der zu zwei Dritteln Rotweine erzeugt werden. Die südliche Lage im Mittelmeer sichert reichlichen Sonnenschein; neue Weinberge werden häufig im Windschatten von Bergen oder Bäumen angelegt. Im kühleren Norden entstehen vor allem frische, fruchtige Weißweine mit schöner Säure und Duftigkeit; die warme Süd- und Westseite der Insel bietet Rot-, Weiß- und Dessertweinen gute Bedingungen. Der hügelige Nordosten bietet die besten Voraussetzungen für die weiße Sorte Vermentino, denn dort ist es nicht ganz so heiß, und der Granitanteil im Boden begünstigt die Finesse des Weins. Ein guter Vermentino von der Insel hat ein ganz eigenes Geschmacksprofil. Der erste und einzige sardische Wein, der die DOCG-Anerkennung erhalten hat, ist der im Hinterland der Stadt Olbia wachsende Vermentino di Gallura.

Sardinien

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